Hallo Leute,
ich habe mich entschlossen auf Linux/Unix umzusteigen und habe mir auch gleich ein Buch zugelegt mit den wichtigsten Befehlen etc. Wollte nun ein paar Fragen genau beantwortet haben:
Endlich mal jemand der intelligent an die Sache geht.
Willkommen in der FreeBSD-Community.
Kann ich unter Free-Bsd z.b. Cod 4 spielen?
Wurde ja schon gesagt, dass mit Wine viele Spiele laufen. Bedenke aber, dass die Hardware-Anforderungen meist höher sind und dass dein X-Server DRI für deine Grafikkarte unterstützen muss, wenn du 3D-Spiele spielen willst.
Kann ich unter Free-Bsd Delphi benutzen? (brauche ich für die Schule)
Bedingt mit Wine. Ich würde dir aber empfehlen entweder ein parallel installiertes Windows zu nutzen oder Windows in einer Virtual Machine zu installieren. Damit hast du mit Sicherheit weniger Probleme. Vorteil der Virtual Machine ist, dass du nicht rebooten musst, sondern Windows in einem Fenster ausführst (geht umgekehrt übrigens auch). Nachteil ist, dass eine VM mehr RAM verbraucht, da sie einen festen Bereich des RAMs für sich beansprucht. Bei 1GB RAM oder mehr, dürfte das aber kein Problem darstellen, wenn beide Systeme mit 512MB (oder mehr) laufen.
Wie siehts mit Antivirus aus, braucht man das unter Linux eigentlich?
Prinzipiell braucht man das nur bei Servern, die Windows-Clients schützen müssen. Wichtiger sind Dinge wie Schutz vor Exploits und Rootkits. Viren, Würmer, Trojaner u.ä. für FreeBSD gibt es noch weniger als für Linux und selbst dort sind nur wenige wirklich schadhaft. Solange du nicht standardmässig als root arbeitest (was man sich garnicht erst angewöhnen sollte, also immer schön 'su' und 'sudo' benutzen), können solche Schädlinge eh maximal die Daten betreffen, auf die der Benutzer Schreibzugriff hat und somit nicht die Systemdateien.
Soll ich zunächst Free-Bsd auf eine andere Partrition installieren oder direkt auf die Windows Partrition, um den Lernvorgang zu beschleunigen?
Am Anfang solltest du Windows in irgendeiner Weise (parallel installiert oder als VM) drauf lassen, damit du im Notfall eine Umgebung hast, mit der du arbeiten kannst, wenn du mal auf die Schnelle nicht weisst, wie du etwas unter BSD lösen kannst o.ä.. Gerade am Anfang braucht man für wirklich produktive Arbeit ja oft noch ein System, das man kennt. Wenn du mehrere Rechner zur Verfügung hast, lasse einfach auf einem Windows (zum gewohnten Arbeiten und Spielen) und nutze auf den anderen FreeBSD. Ich hab hier auch Rechner mit verschiedenen Systemen laufen, so dass ich für jeden Zweck das passende habe (Windows zum Spielen, Linux zum Arbeiten, FreeBSD zum Basteln und Coden).
Welchen Weg habt ihr eingeschlagen, um Unix / Linux "Profi" zu werden?
Beschäftige dich einfach mit deinem System, benutze möglichst wenig grafische Konfigurationstools um zu lernen was im Hintergrund abläuft und gib dich nicht mit Unzulänglichkeiten wie Warnungen in den Logs, Programme, die nicht laufen wollen usw. zufrieden, sondern suche nach Lösungen, wenn ein Problem auftritt. Dadurch lernt man meist mehr als durch das Ausweichen auf Alternativen.
Im Allgemeinen bedenke aber auch, dass FreeBSD kein Linux ist. Manche Sachen, die unter Linux funktionieren, gehen unter BSD nicht oder nur auf anderen Wegen. Es gibt zwar die meisten Befehle, die es unter BSD gibt auch für Linux, aber allein schön die Bezeichnungen für Devices, die Art der Verwendung der Ordnerstruktur u.a. unterscheiden sich doch wesentlich. Mit FreeBSD bist du auf jeden Fall gut beraten, auch wenn es teilweise schwieriger zu bedienen ist als manche Linux-Distro, aber das fördert ja den Lerneffekt und wer mit BSD umgehen kann, kommt auch mit Linux sehr schnell klar.