3.2.1 Wählen Sie eine sinnvolle Partitionierung
Was eine sinnvolle Partitionierung ist, hängt davon ab, wie die Maschine benutzt wird. Eine gute Faustregel ist, mit Ihren Partitionen eher großzügig zu sein und die folgenden Faktoren zu berücksichtigen:
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Jeder Verzeichnisbaum, auf den ein Nutzer Schreibzugriff hat (wie zum Beispiel /home, /tmp und /var/tmp/) sollte auf einer separaten Partition liegen. Dies reduziert das Risiko eines DoS durch einen Nutzer, indem er Ihren "/"-Mountpoint vollschreibt und so das gesamte System unbenutzbar macht. [3] Außerdem verhindert dieses Vorgehen Hardlink-Angriffe. [4]
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Außerdem sollte jeder Verzeichnisbaum, dessen Größe schwanken kann, zum Beispiel /var (insbesondere /var/log) eine separate Partition bekommen. Auf einem Debian-System sollten Sie der /var-Partition etwas mehr Platz als auf anderen Systemen geben, da heruntergeladene Pakete (der Zwischenspeicher von apt) unter /var/cache/apt/archives gespeichert werden.
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Jeder Teil, in dem Sie Nicht-Distributions-Software installieren wollen, sollte eine separate Partition erhalten. Nach dem File-Hierarchy-Standard wären dies /opt oder /usr/local. Wenn dies separate Partitionen sind, werden sie nicht gelöscht, falls Sie einmal Ihr Debian neu installieren (müssen).
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Rein sicherheitstechnisch ist es sinnvoll zu versuchen, statische Daten auf eine eigene Partition zu legen und diese dann als nur-lesbar einzuhängen (mounten). Oder noch besser: legen Sie diese Daten auf einem nicht beschreibbares Medium ab. Lesen Sie dazu die Ausführungen weiter unten.
Im Falle eines Mailservers ist es wichtig, eine separate Partition für die Mail-Warteschlange (mail spool) anzulegen. Nicht-Lokale Nutzer können (wissentlich oder unwissentlich) diese Verzeichnisse (/var/mail oder /var/spool/mail) überfüllen. Liegt dieses Verzeichnis auf einer separaten Partition, würde dies das System nicht sofort unbenutzbar machen. Anderenfalls (wenn das Verzeichnis auch auf der /var-Partition liegt) hat das System ein großes Problem: Protokoll-Einträge (logs) können nicht erstellt werden, Pakete können nicht installiert werden und es könnten sogar ein paar Programme Probleme mit dem Starten haben (wenn Sie /var/run benutzen).
Außerdem sollten Sie für Partitionen, deren Platzbedarf Sie noch nicht abschätzen können, den Logical-Volume-Manager (lvm-common und die benötigten ausführbaren Programme, entweder lvm10 oder lvm2) installieren. Durch Benutzen von lvm können Sie Datenträger-Gruppen erstellen, die über mehrere Festplatten verteilt sind.