lokaler Mailserver

lokari

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Ubuntu 6.06 LTS
Hallo zusammen,

ich bin neu hier, daher bitte ich vorsorglich schonmal um nachsicht im Falle einer Forumsverirrung oder ähnlichen Unglücken ;)

Vorab: Meinen Linux-Skill-Level würde ich auf eher durchwachsen einstufen. Will heissen ich hantiere seit einiger Zeit mir Linux, bin aber alles andere als Fit damit. Die Basis krieg ich in den Griff, aber der bequemere Weg ist mir immer noch der liebste. Das nur vorab, damit ihr ungefähr wisst mit wem ihr's "fachlich" zu tun habt.

Ich wickle derzeit den Emailverkehr für zwei Benutzer (beide Windows-Desktop) folgendermaßen ab:

- 2 gemietete M$-Exchange-Accounts
- Weiterleitungen von diversen email-adressen auf den Exchange-Account
- Versand der outgoing mails über einen paid-smtp-relay (In Verbindung mit sehr gutem dynamic DNS)

Neben den Kosten für die Exchange-Accounts waren dafür bisher immer noch Kosten für gute Anstispamsoftware die mit Outlook & Exchange zusammenarbeitet nötig. Das selbe gilt für Antivirus.

Da für beide Desktops in absehbarer Zeit kein Linux in Frage kommt, aber dennoch eine günstigere und bessere Lösung her soll, mach ich mir gerade gedanken um einen lokalen Linux-Server, der die Serverseite übernimmt. Clientseitig sollte dann Thunderbird zum Einsatz kommen.

Möglichst viele Aufgaben würde ich gerne Serverseitig lösen, sodass mir derzeit nach einiger Information folgende Konfiguration vorschwebt:

- Postfix (weil wohl sehr verbreitet und einfacher zu konfigurieren als z.B. exim)
- Courier-IMAP
- Courier-Maildrop
- Spamassassin
- ClamAV/Freshclam

was noch unklar ist, ist eine Webmail-Lösung die idealerweise noch die konfiguration der Mailfilter (sortieren der mails in diverse ordner) per webinterface erlaubt. Zweifelsohne ist die Konfigurationsmöglichkeit der Server-Regeln im Client ein sehr großer Vorteil der Kombination Outlook + Exchange.

Ich will mich primär auf Serverseitige rules stützen, da ein account öfter mal von zwei Rechnern oder auch per Webmail bedient werden soll und dann sollten die mails möglichst immer gleich sortiert werden.

Was mir ebenfalls noch unklar ist, ist das Betriebssystem. Debian wäre sicher nicht verkehrt, allerdings ist der Rechner der dafür "rumsteht" eigentlich überdimensioniert für "nur Mailserver" und mit einer "komfortableren" Distri wie's zumindest aus meiner Laiensicht (siehe oben) z.B. Ubuntu ist, könnte ganz gut Linux mit GUI drauf und dann vielleicht noch für die ein oder andere zusätzliche Schandtat herhalten. Vielleicht kann hierzu der ein oder andere was sagen?

Als letztes "Problem" bleibt dann noch die Backupfrage - am liebsten würde ich ja jeden Tag ein komplettes Image des Systems ziehen, das dann im Zweifelsfall einfach wieder aufgespielt wird. Leider kenne ich mich diesbgzl. unter Linux gar nicht wirklich gut aus - hat damit jemand Erfahrungen gemacht?

Danke einstweilen und sorry, dass es so viel auf einmal wurde :)
 
Dein letztes Problem, die Backup Frage, kann ich beantworten.

partimage macht dir ein Image einer gesamten Partition. Das kannst du dann wegbrennen, oder auf ein anderes Laufwerk legen. Schön ist, dass das Image nicht eins zu eins die Größe der Partition hat, sondern nur die Größe der enthaltenen Daten. Bzippen kann man es auch noch (ich glaube sogar mit eingebaut).

Vermutlich würde ich das aber nur einmal machen und dann jeden Tag mit rsync dir Nutzdaten wegsichern (sofern du kein Bandlaufwerk hast...).
 
Ich wuerde bei einem Mailserver auch zu Debian raten. Hab einfach sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Die Einrichtung von dem, was dir da vorschwebt, ist unter http://workaround.org/articles/ispmail-sarge/ erklaert (SMTP, IMAP(S), POP3(S) ) und alles schoen ueber eine Datenbank gesteuert, nur verschluesselte Passwoerter muss man noch selbst "dazubasteln". Als Backuploesung kannst du dir unter Debian ja mal mindi-partimagehack anschauen. Funktioniert alles schoen grafisch, so dass du damit wahrscheinlich keine Probleme haben wirst. Siehe http://www.bitmuncher.de/files/snapshot19.png
 
Hallo ihr beiden,

danke für Eure Tipps.

Danke v.a. für den Tutorial-Link. Leider ist genau der DB-Background und die "Virtualisierung" genau das was mir an 90% aller Tutorials nicht gefällt.

Ich brauche im Moment 2 - später maximal 5 Accounts und würde dabei lieber auf reale Unix-Benutzer setzen. Zumal ich bei ersten gehversuchen gemerkt hab, dass die mysql-auth-geschichten etc. meistens zusätzliche Basteleien sind, die ich mir gerne ersparen würde. Vielleicht sehe ich da aber auch was ganz falsch und das ist alles gar nicht so?! :)
 
Nun, mysql-auth ist unter Debian eigentlich kinderleicht einzurichten und warum sollte ein Mailbenutzer z.B. auch Zugriff auf eine Shell usw. haben? Bringt halt einige Vorteile, z.B. beim Anlegen eines neuen Mailusers.

Systemnutzer:
- mit useradd den Benutzer anlegen
- Mailbox-Datei anlegen
- Rechte der Mailbox-Datei setzen
- Testmail schicken

Reiner Mailbenutzer ueber mysql-auth
- Benutzer in die Datenbank eintragen
- Email an den Benutzer schicken damit die Maildir angelegt wird

Der Aufwand bei der Einrichtung eines Mailservers mit mysql-auth ist nur geringfuegig groesser (naemlich das Anlegen der Datenbank und deren Tabellen) als wenn man das ganze mit Systembenutzern laufen laesst. Ich persoenlich finde die Datenbank-Loesung sauber und falls mal doch was dazu kommt (z.B. eine zweite Domain), bietet diese Loesung die notwendige Flexibilitaet.
 
Hallo Theton,

again danke für Deine ausführliche Antwort.

Du hast natürlich im prinzip schon Recht... der Punkt ist nur, dass ich pro Benutzer (und das sind hier lokal auf längere Zeit gesehen erstmal nicht mehr als zwei *g*) ohnehin schon zig emails/domains bediene. Empfangsseitig per forward auf das eigentliche Konto des Users - Versandseitig über nen smtp-relay.

Das Hauptaugenmerk liegt bei diesem System daran möglichst viel Serverseitig zu machen und dabei die Bedienbarkeit halbwegs komfortabel zu halten. Das bezieht sich primär auf Filter (Manuelle Filter, Spam, Virus) und deren Definition (möglichst über Webfrontend).

Der Aufwand beim anlegen der Kontent ist also hier wirklich wurscht - das sind jetzt mal zwei und dann erstmal lange nix mehr.

Ich hab' frei nach dem Motto "Es gibt nichts gutes, es sei denn man tut es" auch schon mal angefangen und hab mir auf dem rechner mal ein taufrisch runtergeladenes Ubuntu 6.06 LTS nebst Postfix, Courier, etc. installiert und bin gerade etwas am rumprobieren.

Für erste konkrete Fragen eröffne ich dann aber wohl besser einen Thread im Debian-Unterforum hier, oder?

Erstmal danke für Deine Hilfe soweit - mal sehen wie weit ich mit meinem jetzigen Versuch komme :)
 
lokari schrieb:
Was mir ebenfalls noch unklar ist, ist das Betriebssystem. Debian wäre sicher nicht verkehrt, allerdings ist der Rechner der dafür "rumsteht" eigentlich überdimensioniert für "nur Mailserver" und mit einer "komfortableren" Distri wie's zumindest aus meiner Laiensicht (siehe oben) z.B. Ubuntu ist, könnte ganz gut Linux mit GUI drauf und dann vielleicht noch für die ein oder andere zusätzliche Schandtat herhalten. Vielleicht kann hierzu der ein oder andere was sagen?
Wir haben in der Firma nur Debian Boxen stehen. Auch auf, wie du es ausdrückst, überdiemenstionierten Servern :). Der Server muss ja nicht zwangsläufig nur als E-Mailserver dienen. Denk mal an einen VMWare Server oder sowas. Oder einen Fileserver, oder oder oder... Es gibt so viele Möglichkeiten den Server mit Aufgaben zu beschäftigen. Und wenn dir gar nichts einfällt kannst du immernoch Seti machen ;D.

Havoc][
 
[QUOTE='Havoc]Es gibt so viele Möglichkeiten den Server mit Aufgaben zu beschäftigen. Und wenn dir gar nichts einfällt kannst du immernoch Seti machen ;D.
[/QUOTE]
mprime waere da vielleicht eine sinnigere Alternative. ;) http://www.mersenne.org/
 

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