Cybermarc schrieb:
Ganz klar. nedit
Der Editor kann unter anderem Blockweise kopieren/veschieben, ist mit Makros steuerbar, hat Syntax-Highlightning (erweiterbar!), kost nix, gibts quasi für alle Plattformen und ist schnell runtergeladen.
Er kann also das, was jeder gute Editor selbstverstaendlich koennen sollte und jeder mir bekannte gute auch kann. Interessant wird es doch erst bei den Dingen, die ueber das hinausgehen. In diesen Punkten unterscheiden sich Editoren nicht und nach diesen Merkmalen wird man auch keinen bevorzugen koennen.
Aber mal zu meiner persoenlichen Wahl.
Ich habe ewig vim benutzt und war mit der Wahl auch recht zufrieden. Dabei konnte ich mich aber nie wirklich mit den beiden Modes anfreunden. Im Prinzip kann man sehr schnell mit vim arbeiten, aber ich neige dazu in den Insert Mode zu wechseln und danach viel mit den Cursortasten zu arbeiten. Das ist _sehr_ langsam und ineffektiv. Ausserdem liegt auf meiner Tastatur die ESC Taste auch relativ weit oben, womit der Weg zum Modewechsel im Prinzip auch zu lang ist.
Irgendwann kam dann der Wechsel zum Emacs.
Das Hauptargument fuer den Emacs war eigentlich Version Control. Sei es nun ueber RCS oder CVS, es gibt wohl kaum einen Editor, der das besser integriert hat als Emacs. Im Prinzip braucht man sich nur eine Tastenkombination merken und die macht immer das was man gerade will.
So braucht man dafuer eigentlich nie in eine Shell wechseln.
Die Tastaturbelegung liegt mir auch wesentlich mehr und ich schaffe es endlich zu tippen ohne je meine Hand auf die Cursortasten bewegen zu muessen.
Andere Sachen, die ich am Emacs mag:
Input Methoden: ich tippe immer auf einem US Tastaturlayout, aber manchmal will man dann doch mal ein paar Umlaute tippen. Dafuer bietet Emacs dann gleich mehrere Moeglichkeiten. Z.B. kann man seine Tastatur einfach mal so eben auf ein Deutsches Layout ummappen lassen (C-x RET C-\ german RET) und dann immer schnell zwischen den Layouts wechseln (C-\) oder auch eine Prefix Methode zum Eingeben von Umlauten nutzen, wo dann Kombinationen wie "a und "o automatisch zu Umlauten werden (C-x RET C-\ german-prefix RET)
Japanische Eingabe ist auch sehr einfach (brauche ich tatsaechlich ab und zu mal) und man braucht keine externen Konversionsserver wie kinput2 und den cannaserver
Tramp: um Remote Dateien zu editieren oder auch, um in einer laufenden Emacs Session als User Dateien als root editieren zu koennen. Damit braucht man praktisch nie mehr als einen Emacs starten. Dadurch faellt auch das Argument er wuerde langsam starten (was er nicht tut) weg, da man eh nur einmal einen Emacs pro Reboot starten braucht.
Die Moeglichkeit Programme zu kompilieren und dann mit einer einfachen Tastenkombination die ganzen Fehler in den Sourcedateien anspringen zu koennen ist auch praktisch und habe ich so in anderen Editoren bisher noch nicht gesehen.
Mit Gnus kann ich auch gleich meine ganzen Mails in Emacs lesen, ok, es ist eigentlich nicht noetig das in dem eigenen Editor zu erledigen, aber da das der beste Mailer ist, der mir bisher untergekommen ist...
Mit auctex und preview-latex kann man wohl sehr gut LaTeX Dokumente schreiben... bin aber bishe leider nie dazu gekommen das auszuprobieren.
Das mal als kleine Auswahl... in Emacs gibt es immer wieder neue Sachen zu entdecken und das ist auch genau das richtige fuer Spielkinder wie mich.