Ich lese immer wieder Kritik über Microsoft, das System hätte keine Berechtigung, Bill Gates ist böse, Steve Ballmer hat die einbalsamierte Leiche seiner ersten Hauskatze im Kleiderschrank und so weiter und so fort.
Vor allem im Open Source Lager kocht die Suppe der Empöhrung immer wieder über, man versucht den Windows-Usern klar zu machen das Linux, *BSD, oder ein anderes freies System der Wahl besser ist als Windows doch die meisten bleiben dabei und wollen gar nix anderes. Daraus wird dann gefolgert das Microsoft Abhängigkeite erzeugt, schlecht ist, Kinder ermordet u.s.w.u.s.f.
Ich halte diese Betrachtungsweise grundsätzlich für falsch. Microsoft ist (genau wie Apple, Sun, BSDi, ...) keine haufen von Menschen die sich der Verbesserung der Welt durch gute Software verschrieben haben und auch keine böse Verschwörung des Teuflisch Gill Bates alias Dr. Zampano der plant seine untote Schlangengottheit zu erwecken um ihr Millionen von versklavten Office Junkys zu überreichen. Microsoft ist im Gegenteil eine Aktiengessellschaft und als solche ist es die alleinige Aufgabe von Microsoft den Shareholder-Value zu maximieren wie es nur möglich ist und auf diesem Gebiet hat Bill Gates und Kompagnons einen beispiellosen Erfolg vorzuweisen bei dem wohl keine andere Firma auch nur annäherungsweise nachziehen kann. Man kann sagen Microsoft erfüllt seine Aufgabe besser als jeder andere und daraus kann man keiner Firma einen Vorwurf machen.
Natürlich ist Microsoft ein Monopol, natürlich schlängeln sie sich durch Gesetze, natürlich versuchen sie jeden der ihnen im Weg steht auszuschalten, natürlich hat Steve Ballmer.... aber lassen wir das. Das Problem liegt allerdings darin begründet das die ultimative Lebensaufgabe einer Aktiengesellschaft daraus besteht Profit zu machen und den Shareholder-Value zu maximieren, im Falle von Microsoft mit den Mitteln die wir täglich verfolgen können, bewertet werden kann das nur an den Richtlinien und Gesetzen der Finanzmärkte.
Diese Gesetze sind allerdings nicht die Gesetze nach denen sich eine Gesellschaft (im soziologischen Sinn) richtet, in der Gesellschaft gilt sehr wohl Moral (die sich letztendlich in den staatlichen Gesetzen niederschlägt) als Leitweg und gemessen an diesen steht MS ganz schlecht da.
Man kann Microsoft also einen moralischen Vorwurf daraus machen sich so zu verhalten wie sie sich verhalten und einen kulturellen die Masse mit mittelmäßigen GUIs zu hantieren zu lassen, unstabile Software auf den Markt zu werfen, Konkurenten zu verdrängen und Steve Ballmer's tote Katze im Kleiderschrank einzubalsamieren, aber das hat keinen Zweck und auch keine Berechtigung, denn kulturelle Ideale und moralische Emfindungen sind nicht das wonach sich Microsoft richtet
Demzufolge ist es sinnfrei Microsoft an der Moral zu messen und zu kritisieren denn Moral ist für eine solche Firma völlig irrelevant, richtig ist es das System als Solches zu kritisieren und auf eine Veränderung dessen hinzuarbeiten. Microsoft intressieren verärgerte Open Source Zealots gar nicht, Politiker sind da aber um einiges sensibler, den jeder Bürger ist ein potentieller Wähler.
Das Fazit daher kann nur sein: Flucht nicht über Microsoft, den das ist eine natürliche Erscheinung innerhalb des Wirtschaftsystems, setzt am System selbst an.
Gruß
buebo