Ich habe sicher nicht die ganzen 600 Seiten (von welchem Buch auch immer) gelesen. Ich habe aber, wenn ich auf ein Problem gestoßen bin im Buch nach einer Lösung/Erklärung gesucht, wenn ich da nichts gefunden habe, habe ich mit google gesucht. Danach hatte ich meistens mindestens eine Ahnung von dem Problem und der Lösung. Mit einer Beschreibung was ich weiß und was ich bereits gemacht habe, habe ich dann in Foren, MLs und IRCs immer freundliche Hilfe bekommen um das Problem entgültig zu lösen. Diese Hilfe war nicht immer ein "an die Hand nehmen", sondern manchmal auch nur ein Link, aber es hat mich immer in die Lage versetzt das Problem zu lösen.
Heute traut man sich ja kaum noch einem Einsteiger nur einen link zu geben. Ich habe leider immer häufiger den Eindruck, dass man bei jedem Problem am liebsten gleich mal nachfragt, irgendeiner wird einem schon eine Schritt-für-Schritt Anleitung geben.
Vielleicht bin ich aber auch einfach eine andere Generation (verdammt hört sich das alt an
). Ich bin es noch gewohnt, dass man auch zu einer "einfachen" Textverarbeitung ein dickes Handbuch bekommt indem man nachschlagen kann wie etwas geht. Das kennt man Heute ja gar nicht mehr.
Deswegen bin ich auch, als ich mit GNU/Linux angefangen habe und nachdem ich im IT-Laden eine DLD (Deutsche Linux Distribution) Box gekauft hatte, gleich weiter zum Buchladen gegangen und habe mir ein GNU/Linux Buch dazu gekauft und erstmal einige Seiten gelesen bevor ich das System überhaupt installiert habe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich diese Art der herangehensweise für viele heute ziemlich fremd anhört. Aber so hat man das "früher" gemacht und ich erwarte auch heute von jedem Eigeninitiative. Wenn ich diese nicht erkennen kann, habe ich meistens auch keine Lust meine Freizeit für die Probleme anderer zu opfern.
Wenn ich schon dabei bin. Was ich garnicht leiden kann sind Aussagen wie "ich bin ein totaler (Newbee|Noob|...) bitte helft mir" usw. Ihr braucht euch nicht zu entschuldigen, dass ihr erst mit GNU/Linux anfängt und das Gefühl eines Hilfslosen dem man unbedingt helfen muß, wie einem kleinen Baby, erreicht ihr da zumindest bei mir auch nicht. Eher das Gegenteil.
Gleiches gilt für "Drohungen" wie: "Wenn ihr mir nicht hilft" oder "Wenn das nicht geht, dann gehe ich wieder zurück zu windows". Sorry, aber macht was ihr wollt, ich habe nichts davon wenn du GNU/Linux verwendest.
Sowas liest man leider immer häufiger und das einzige was man damit bei mir erreicht ist, dass ich auf den Thread garantiert nicht antworte, selbst wenn ich eine Lösung kenne.
So, jetzt habe ich mich etwas in Rage geschrieben, aber das mußte einfach mal raus... und wenn mir mit einem solchen Thread schonmal eine Steilvorlage gegeben wird...