Bekanntlich kann eine einfache Person mehr dumme Fragen stellen als tausend Wissenschaftler beantworten. Auch bei Distros ist es so, dass man sich im Prinzip jede x-beliebige hernehmen und zerpfluecken und am Schluss sagen kann dass das alles Muell und fuer niemanden nuetzlich ist.
Ich versuche sachlich zu bleiben.
1) Ich benutze seit den Anfaengen Linux, ohne nennenswerte Probleme mit meinem eigenem System. Um den upgedated zu halten, uebersetze ich schon lange Programme selbst, und vor ca. 1 Jahr bin ich dazu uebergegangen, sie auch zu packen und zu einer der 3 Paketverwaltungen als ausschliesslich ueberzugehen. Gleichzeitig kommen zu mir dauernd Nachbarn, Freunde, andere Leute mit kaputten W$-Computern, oft sogar in kurzer Zeitabfolge dieselben Leute wegen eines neuen Virus.
Es ist daher naheliegend und objektiv angemessen (unabhaengig von irgendwelchen religioesen, puristischen , bekehrungsartigen Einstellungen, sondern hauptsachlich zweckorientiert), zumindest versuchsweise den Leuten Linux zu installieren ind sehen ob sie damit klarkommen.
Unabhaengig davon wird derzeit die Linux-Desktop-Tauglichkeit diskutiert. Entgegen andersartigen Behauptungen wird diese von L.Torwald und den fuehrenden, wohl auch den meisten anderen Programmierern i.Ue. auch gewuenscht, zumindest steht sie ihnen nicht entgegen.
Man sieht dann ziemlich schnell, das da zwei Seiten sind, die voellig aneinander vorbeireden bzw. sich und ihre Probleme oder potentielle Nutzung gar nicht kennen. Anders dagegen W$, was auf die Bevoelkerung eingeht oder eingehen muss, wobei die Gruende nebensaechlich sind und nur der Sachverhalt letztlich von Belang ist.
Da es von Pakete machen bis zu einer Distro nur ein kleiner Sprung ist; da das Kopieren eines gut adjustierten Systemes viel schneller als das Neuinstallieren usw geht, aber ich es leid bin, immer meine Festplatte raus- und reinzuschrauben; und da es im Kontakt mit den Menschen ziemlich schnell ersichtlich ist, in welchen Punkten Linux benutzerfreundlicher werden sollte, habe ich letztlich eine entsprechende Distro gemacht.
Dieser Herkunft nach, ist fast zu erwarten dass: / die Distro maximal einfach installierbar und bedienbar sein soll, incl. fuer einfache Leute. Selbst der Name wurde maximal einfach, fast logisch, gewaehlt ; / dass iW ein gut installiertes fertiges Programm einfach kopiert und dann an den Ziel-Computer angepasst widr ; / das dies konsequent und schnell und einfach benutzbar erfolgt, also nicht wie bei den live-CDs 100x probieren aber W$ installiert lassen
Schon lange bevor ich meine Distro begonnen habe, habe ich gesehen, dass die Leute zumindest mit meinem fertigen System wo kaum noch was anzupassen ist, Internet usw funktionieren, klarkommen. Typischerweise kommen sie erst nach Monaten wieder, wenn etwas nicht mehr geht, oder wenn sie zusaetzliche Programme wollen. Jetzt auf dem Install-DVD kann ich nicht eine Kopie meines viel groesseren eigenen Systemes unterbringen, aber ich kann ein zweites kleines System machen, wo die wichtigsten derselben Programme enthalten sind, und die wesentlichen Sachen (wie Video, Internet, wifi, bluetooth usw) direkt funktionieren, und das so reichhaltig ist, dass zumindest am Anfang der Benutzer nicht dringend fehlende Sachen nachinstallieren muss.
Bis zur V. 0.19 gab es noch Probleme mit der Installierung. Diese hatte Probleme mit extended Partitionen, ferner waren nur IDE aber keine SATA -Geraete vorgesehen, und es waren noch Fehler im Partitionierungs- und im Installprogramm. Ich habe dann das Programm nochmal sorgfaeltig ueberarbeitet und auf meinen und einigen anderen Rechnern getestet. V. 0.20-rc2 war auch die erste, die umfangreich im Internet verbreitet wurde (ueber 1000x downgeladen). Mit dem Install-Programm wurden dann bis vorgestern (hier im Forum) keine Fehler mehr gemeldet. Es gab allerdings folgende Probleme bei der Installierung wegen anderen Programmen: / bei einigen Rechnern Probleme mit der hardware-Erkennung / Behandlung durch den Kernel und Absturz beim booten; der Parameter pci=off half hier immer aber ist nutzlos da dann auch keine Festplatten usw gefunden werden / bei einer neuen Version von busybox geht lzmacat nicht richtig, Abbruch vor Ende der Datei, im Installer durch normales lzma ersetzt / fatresize von Debian funktioniert nicht, das ca. 260k grosse Programm macht 'irgendwas' aber jedenfalls nichts richtiges. Have ich vorgestern selbst uebersetzt, wurde nur 12k gross und funktioniert jetzt.
Die meisten Bemaengelungen betreffen Programme die nicht starten. Diese Bemaengelungen sind aber anzahlmaessig wenige, und ich schaetze dass der Anteil an nicht funktionierenden Programmen bei etwa 2% liegt. Das kann man sozusagen als Rauschen ansehen. Bei jeder neuen Version sind es andere Programme, waehrend die vorher problematischen gehen, jenachdem wo irgendwelchen libs, links fehlen oder andere Versions-Nr haben.
Weil sonst wieder neue Fehler hineinkaemen und sich nichts niemals stabilisieren wuerde, lasse ich das kompaktierte System eine Zeitlang so, und mache fuer die gemeldeten Probleme ein Wartungs-Paket was man installiert und was dann die Fehler behebt. Die kuenftigen Install-DVDs VersionX - rY enthalten schon diese Korrekturen die bei der Installation oder beim ersten Benutzen angebracht werden.
In dieser Weise funktioniert das inzwischen gut und ist auch sehr bequem fuer mich und fuer die Benutzer wartbar.
2) Zumindest hier sind die Leute sehr zufrieden damit. Selbst Kinder schaffen es meistens, das DVD einzulegen und die automatische Installation abzuwarten. In meiner naeheren Umgebung ist bereits auf 40 Rechnern SYS installiert, in ganz Cayenne vielleicht auf 100. Und die 4 Computer-Shops hier benutzen mein Rescue-System, um von kaputten W$-Rechnern die Daten woandershin zu kopieren. Inzwischen sehe ich auch hierher ueber Paraguay oder China direkt importierte systemlose PCs mit SYS ausgestattet.
Es ist verhaeltnismaessig selten, dass jemand mit einem Problem kommt; viel oefter sind es Fragen, wie man bestimmte Programme benutzt.
Zu beachten ist, dass Anfaenger oder neue Rechner selten 4 oder extended Partitionen haben. Meist ist Windows installiert und entweder nur 1 primaere Partition, oder 1 extended mit einer logischen da; beide Faelle bearbeitet das Install-Programm korrekt. Leute die mehr Partitionen und/oder gar Linux-Partitionen haben, kennen regelmaessig Linux schon und sind nicht bekehrungs- oder hilfsbeduerftig, sodass ich um solche Faelle nicht sonderlich besorgt bin. Aber das Install-Programm hat auch in solchen Faellen entweder zu funktionieren oder abzubrechen, jedenfalls nicht falsch funktionieren.
3) Schon deshalb besteht nicht die geringste Frage, dass SYS Erfolg hat; den hatte es schon bevor damit begonnen, als ich mein eigenes System den Leuten kopiert habe. Und wie in den letzten 15 Jahren, uebersetze ich selber weiterhin Programme fuer meinen Rechner und das packen geht jetzt automatisch mit meinem script auto.SlackBuild was auch im rescue-System ist.
Und jetzt erst recht, wo sich die DVDs gut verbreiten. Bei der Zielgruppe hat es jedenfalls Erfolg, und mir erleichtert es die Arbeit bei Bekannten Linux zu installieren wozu ich jetzt selbst die DVDs nehme (und dann bei den Leuten lasse) und so auch selbst sehe wenn etwas nicht funktioniert. Pro Woche installiere ich 3-4 Rechner damit.
Theoretisch ist es ja richtig, dass ein depenzenabhaengiges System sauberer ist. Aber in der Praxis, wie gesagt, sind die Reklamationen deswegen selten, und korrigiere ich zu jeder Version vorher gefundene Fehler schnell.
Daher wollen wir hier jetzt nicht uebertreiben und den Teufel an die Wand malen. Unbrauchbar fuer Anfaenger ist SYS sicherlich nicht, das sehe ich hier direkt vor Ort genau gegenteilig.
Andererseits moechte ich die von BENUTZERN vorgebrachten Bemaengelungen auch beruecksichtigen. Ich denke daher einmal darueber nach, was man da machen kann.
4) Bekanntlich reicht ein einzelnes falsches bit aus, und ein DVD bootet/installiert nicht mehr; der Kernel startet nicht mehr; ein System oder die Grafik geht nicht mehr ...
Die Install-DVDs von Slackware 12 booten nicht, wenn man nicht eine bestimmte Kernel-Option eintippt. Am letzten Tag hatte der Vertreiber auf Empfehlung von Intel auf die Schnelle noch eine Aenderung gemacht ....
Hier ist SCHWERWIEGEND von SCHWERWIEGEND zu unterscheiden. Schwerwiegend ist das insofern, dass die Funktion des Systemes in diesem Moment nicht geht, ohne Frage. Aber schwerwiegend ist es nicht insofern, dass damit jahrelange Entwicklung des Systemes hinfaellig geworden waere, oder das das System an sich nichts taugt. Denn genauso einfach wie ein solcher Fehler entsteht, ist er nach dem Auffinden auch behoben.
Es war sowohl mein als auch sein ausgesprochenes Pech, dass auf dem Rechner die Installation fehlschlug. Den genauen Grund dafuer wissen wir noch nicht, grundsaetzlich moechte ich den Fehler auch beheben und hoffe, dafuer genauere Kenntnisse des Grundes zu finden. Man kann aber deswegen nicht sagen, dass SYS unbrauchbar, zukunftslos, oder gescheitert sei. Den mirrors nach wurde es rd. 1500 x downgeladen, und schon seit langem kam keine Beschwerde mehr ueber eine fehlgeschlagene Installierung.
Aber nochmals: das ist lediglich die Erwiderung auf solche totale Schwarzmalerei gegen SYS inegesamt; es ist keine Rechtfertigung des Fehlers der in jedem Fall behoben (Korrektur des mkpart Programmes) oder abgestellt (Verweigerung der Installation bei kompliziert partitionierten Festplatten) werden muss.
5) Nun, sobald das Programm behoben ist, kuemmere ich mich ernsthaft um das Problem der Abhaengigkeiten, wenn das wohl auch erst in V. 0.23 oder 0.24 verbessert sein wird; die Aktualisierung ist in den Augen der Benutzer viel wichtiger sodass ich mich momentan darum kuemmere.
Nun, wie koennen Teilnehmer diese Forums noch zu meinem Projekt beitragen ? Grundsaetzlich: umso spezialisierter man ist, desto weniger kann men zu einer Distro fuer Anfaenger beitragen. Weniger spezialisierte, einfache Teilnehmer koennen versuchen, es zu installieren und zu benutzen, und berichten wo stns der Benutzerfreundlichkeit etwas verbessert werden sollte.
Allgemein und auf geringerer Stufe als durch / Vorstufe zu einer Distro, kann man zu Linux beitragen, indem man Programme compiliert und packt fuer die das sonst niemand macht. Dazu gehoeren zBsp alte Spiele von CPM oder den ersten PCs inclusive abandonware . Das habe ich ebenfalls vor sys schon gemacht (u.a. digger). Solche Pakete .tgz oder .rpm kann man dann zum download tun. Viele Distros incl. SYS kommen mit dem Packen nicht nah, beschraenken sich auf die wesentlichsten Pakete, und nehmen nebensaechlichere von anderen Quellen. Waehrend zBsp Zenwalk usw. solche Pakete ohne eigener Compilierung trivial re-packen und ihre Abkuerzung hinzusetzen, bin ich bei SYS so ehrlich und benutze solche Pakete in der Originalform und schreibe auch dass ich teilweise Pakete anderer Distros benutze. Ebenso waehrend andere die Original -Slackware skripte benutzen, benutze ich zum Uebersetzen / Packen mein eigenes Verfahren und script auto.SlackBuild . Die einzigen die ich da ausser Slackware selbst fuer innovativ halte ist AmigoLinux.